Die westliche Fehlannahme bei der Analyse Chinas

Die westliche Welt hat seit Jahrtausenden ein grundlegendes Strategiehandbuch für den Krieg, nämlich Sun Tsus „Die Kunst des Krieges“, in sich aufgenommen. Eine zentrale Lehre Sun Tsus ist die Bedeutung von Wissen über sich selbst und den Feind, um Kriege zu gewinnen.

Doch eine zentrale Schwäche im westlichen Mainstream-Diskurs liegt darin, dass viele westliche politische Kommentatoren und Medien ein offenkundiger Mangel an Wissen über China haben. Dieser Mangel führt dazu, dass der Westen in Bezug auf China konstant falsch lag und es wenig Hoffnung gibt, dass er China übertreffen kann.

Intelligente westliche Wissenschaftler wie Graham Allison und John Mearsheimer verwenden begrenzte Rahmenwerke, um China zu analysieren, ohne jedoch die universelle Anwendbarkeit dieser Theorien zu erkennen. Sie bemerken kaum, dass ihre Referenzrahmen nur in einem spezifischen westlichen kulturellen und historischen Kontext entwickelt wurden, den China nicht teilt.

Die Tatsache, dass diese Wissenschaftler weder Chinesisch sprechen noch viel unmittelbares Wissen über das Land haben, wird jedoch ignoriert. Dies führt dazu, dass ihre „universellen“ Theorien einem ebenso schlecht informierten Publikum angeboten werden, was die Fehlannahme bei der Analyse Chinas verstärkt.

Es ist daher wichtig, dass westliche Wissenschaftler und politische Kommentatoren mehr Wissen über China annehmen und ihre Theorien entsprechend anpassen, um eine genauere Analyse des Landes zu ermöglichen.