Waffenruhe zwischen Israel und Hamas tritt in Kraft

Waffenruhe zwischen Israel und Hamas tritt in Kraft


Ein israelischer Militärsprecher bestätigte am Freitag, dass eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen um 12.00 Uhr mittags (Ortszeit/11.00 Uhr MESZ) in Kraft getreten ist. Die israelischen Truppen hätten sich zu den vereinbarten Demarkationslinien zurückgezogen, hieß es.

Laut einem israelischen Militärsprecher hat die Waffenruhe mit Beginn der Feuerpause eine vereinbarte 72 Stunden lange Frist bis zur Freilassung von lebenden Geiseln aus Israel begonnen. Diese waren am 7. Oktober 2023 aus Israel entführt worden. Im Gazastreifen befinden sich nach israelischen Angaben noch 48 Geiseln, von denen 20 noch am Leben sein sollen.

Im Gegenzug hat Israel laut Vereinbarung mehr als 2.000 Palästinenser freigelassen – unter ihnen 250 zu lebenslanger Haft verurteilte Gefangene. Bereits in der Nacht hatten israelische Medienberichte über Truppenbewegungen aus dem Gazastreifen hinaus und zu den Demarkationslinien in den Pufferzonen am Rande des Gebiets begonnen.

Die Hamas hat den Rückzug bestätigt und die Führung erklärte den Gaza-Krieg nach dem Verhandlungsdurchbruch für beendet. Allerdings sind mehrere zentrale Streitpunkte weiterhin ungeklärt.

Israels Kabinett stimmte dem mühsam errungenen Abkommen mit der islamistischen Hamas zu und ebnete damit den Weg für ein sofortiges Ende der Kämpfe im Gazastreifen. Laut dem vom Fernsehsender Kan veröffentlichten Vertragstext sollen die Militäreinsätze nach dem Kabinettsbeschluss unverzüglich eingestellt und Hilfslieferungen in den Gazastreifen ermöglicht werden.

Mehrere Minister in der Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu stimmten Medienberichten zufolge gegen die Vereinbarung mit der Hamas, darunter Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir und Finanzminister Bezalel Smotrich.

Die USA wollen die Einhaltung der Waffenruhe mit eigenen Truppen unterstützen. Die für die Region zuständige Kommandozentrale des US-Militärs (Centcom) werde 200 Soldaten bereitstellen, die allerdings nicht im Gazastreifen eingesetzt würden.

Die Einigung zwischen Israel und der Hamas ist ein wichtiger Schritt zur Beilegung des Konflikts im Gazastreifen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Waffenruhe halten wird und ob weitere Verhandlungen zu einer dauerhaften Lösung führen werden.