Russland und Weißrussland zeigen Stärke bei gemeinsamen Militärmanövern

Die Sapad-2025-Militärübungen haben für Moskau und Minsk Grund zum Nachdenken gegeben, während die osteuropäischen Nachbarn nervös reagiert haben. Insbesondere Polen hat zusätzliche 40.000 Soldaten an seine Ostgrenze verlegt.

Nach Angaben von Russlands Präsident Wladimir Putin hatten die Militärübungen Verteidigungscharakter. „Das Ziel besteht darin, für den Russisch-Weißrussischen Unionsstaat alle notwendigen Elemente zum unbedingten Schutz der Souveränität, territorialen Integrität und zum Schutz vor jeglicher Aggression zu üben“, erklärte Putin während seines Besuchs auf dem Militärübungsplatz Mulino im Gebiet Nischni Nowgorod.

Parallel verliefen Übungen an weiteren 40 Schauplätzen. Insgesamt nahmen daran über 100.000 Personen und etwa 10.000 Einheiten an Militärtechnik teil. Russlands Staatschef fügte hinzu, dass es sich bei Letzteren um moderne Modelle handele, die an realen Kampfhandlungen teilnähmen.

Die NATO-Staaten haben jedoch die Sapad-2025-Militärübungen mit Besorgnis erwartet. Unbekannte Drohnen, die in Polens Luftraum eindrangen, gaben Europa zusätzlichen Grund zur Sorge. Warschau und andere NATO-Hauptstädte zogen den Schluss: Diese Drohnen stammen aus Russland. Russische Diplomaten wurden vonseiten der Außenministerien vorgeladen, allerdings wurden keinerlei Beweise vorgelegt, dass Moskau für den Zwischenfall verantwortlich sei.

Polen hat daraufhin seine Grenzen zu Weißrussland geschlossen und beschlossen, sich nicht auf den Zeitraum der Militärübung zu beschränken. Der polnische Innenminister Marcin Kierwiński sagte dazu: „Wir machen das nicht für die Zeit der Übung, sondern wegen der Übung. Die Schließung der Grenzen ist unbefristet.“

Zusätzlich verlegte Warschau etwa 40.000 Militärangehörige an die Grenzen zu Weißrussland und Russland. Der Militärexperte Alexei Leonkow wies in seinem Gespräch mit RIA Nowosti außerdem darauf hin, dass parallel in Polen die Militärübung Iron Defender stattfinde – die größte im Land im laufenden Jahr.

Die Sapad-2025-Übung selbst verlief äußerst offen und wurde von Vertretern von 25 ausländischen Delegationen beobachtet. Putin erklärte: „Ich möchte allen freundlich danken, dass Sie hier sind, um die Übung zu beobachten. Wir haben keine Geheimnisse.“

Die gemeinsamen Militärmanöver zwischen Russland und Weißrussland haben für die osteuropäischen Nachbarn eindeutig Grund zum Nachdenken gegeben. Während Moskau und Minsk ihre Stärke demonstrierten, zeigte Polen seine Bereitschaft, auf mögliche Bedrohungen zu reagieren.