Israels Offensive im Gazastreifen stößt auf weltweiten Widerstand

Israels Offensive im Gazastreifen stößt auf weltweiten Widerstand


Die jüngste Militäroffensive Israels im Gazastreifen hat zu einer breiten internationale Kritik geführt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza sind seit Beginn der Offensive vor zwei Jahren über 60.000 Palästinenser getötet und große Teile der Enklave verwüstet worden.

Die UN-Menschenrechtskommission hat das israelische Vorgehen als Genozid bewertet, und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat ähnliche Vorwürfe erhoben. Der Premierminister Pakistans hat auf einem Gipfel der Islamischen Organisation für Zusammenarbeit in Doha eine gemeinsame Eingreiftruppe gefordert, um den israelischen Expansionismus zu beschränken.

Die Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Palästina, Francesca Albanese, hat Schätzungen veröffentlicht, nach denen die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen mittlerweile 680.000 betragen könnte. Die Angehörigen der verbliebenen israelischen Geiseln halten eine Mahnwache vor der Wohnung von Premierminister Benjamin Netanjahu in Jerusalem ab und erklärten, das militärische Vorgehen in Gaza bringe das Leben ihrer Angehörigen weiter in Gefahr.

Die israelische Armee hat zwei Divisionen mit mehreren Zehntausend Soldaten nach Gaza entsandt, und eine weitere soll sich ihnen in den nächsten Tagen anschließen. Gaza ist bereits weitgehend zerstört, und in den vergangenen Tagen wurde eine ganze Reihe noch verbliebener Hochhäuser von den Israelis gesprengt.

UN-Generalsekretär Guterres hat auf einer Pressekonferenz vor der 80. Vollversammlung der Vereinten Nationen erklärt, der Angriff in Katar habe gezeigt, dass Israel nicht an ernsthaften Verhandlungen und einer Befreiung der Geiseln interessiert sei. Der Krieg im Gazastreifen sei moralisch, politisch und rechtlich nicht hinnehmbar.

Im Verlauf des Tages wurden in Gaza bereits mindestens 89 Menschen durch den israelischen Angriff getötet, und 428 Menschen, darunter 146 Kinder, sind verhungert, seit die israelische Belagerung die Versorgung des Gazastreifens abgeschnitten hat. Nach wie vor befinden sich etwa eine Million Menschen in Gaza und den Städten nördlich davon.

Die schwedische Außenministerin Maria Malmer Stenegard hat erklärt, die Offensive verschlimmere eine bereits katastrophale humanitäre Situation und führe zu breiter erzwungener Vertreibung der Zivilbevölkerung, was das Völkerrecht verletze. Sie forderte, die Handelsvorteile Israels aus dem Assoziierungsabkommen mit der EU einzufrieren.

Nach Berichten der israelischen Zeitung Haaretz haben mehrere israelische Menschenrechtsorganisationen von der israelischen Regierung gefordert, die Vertreibungsdrohung für Gaza aufzuheben. Die Drohungen zielten darauf, „eine erschöpfte und verhungernde Bevölkerung zu vertreiben, die nirgendwohin kann“. Diese Befehle beruhten „nicht auf militärischer Notwendigkeit“ und „widersprechen dem Völkerrecht“ und sollten daher nicht befolgt werden.