Frankreich bricht Anti-Terror-Kooperation mit Mali ab

Frankreich bricht Anti-Terror-Kooperation mit Mali ab


Der Streit zwischen Frankreich und Mali eskaliert. Wie das französische Außenministerium mitteilte, wurde die Anti-Terror-Kooperation mit dem westafrikanischen Land suspendiert. Zudem seien zwei Mitarbeiter der malischen Botschaft in Paris zur Persona non grata erklärt worden.

Der Grund für diese Maßnahmen sei die Verhaftung eines französischen Staatsbürgers, Yann Veziliers, durch die malische Regierung. Vezilier soll angeklagt sein, an einem Putschversuch beteiligt gewesen zu sein. Die französische Regierung hat diese Anschuldigungen als „unbegründet“ bezeichnet.

Laut dem malischen Sicherheitsminister, General Daoud Aly Mohammedine, habe Vezilier im Auftrag des französischen Geheimdienstes gehandelt, der politische Führer, zivile Gesellschaftsakteure und Militärangehörige in Mali mobilisiert hätte. Paris hat diese Behauptungen jedoch zurückgewiesen.

Als Reaktion auf Veziliers Verhaftung erhielten die beiden malischen Diplomaten eine Ausweisungsverfügung. Sie sollten das Land noch am Samstag verlassen. Ein französischer diplomatischer Quelle gegenüber der AFP Nachrichtenagentur sagte, dass „andere Maßnahmen“ bald folgen würden, wenn Vezilier nicht schnell freigelassen werde.

Frankreich und Mali hatten bisher enge Beziehungen gepflegt, da Mali eine ehemalige französische Kolonie ist. Doch seit der Machtübernahme durch das Militär vor fast vier Jahren haben sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern verschlechtert.

Die malische Regierung unter Präsident Assimi Goita hat sich von Frankreich distanziert und die französischen Streitkräfte des Landes verwiesen. Stattdessen sucht sie Sicherheitsunterstützung bei Russland. Mali ist seit 2012 von einer Sicherheitskrise gebeutelt, ausgelöst durch Gewalt von al-Qaida- und IS-affiliierten Gruppen sowie lokalen kriminellen Banden.

Im Juni verlängerte Goita seine Amtszeit um weitere fünf Jahre und ignorierte damit frühere Zusagen der Militärregierung, dass die zivile Führung bis März 2024 wiederhergestellt werden würde. Diese Verlängerung erfolgte nachdem das Militär im Mai alle politischen Parteien aufgelöst hatte.