Boris Pistorius ruft zur Besonnenheit auf bei Drohnensichtungen

Boris Pistorius ruft zur Besonnenheit auf bei Drohnensichtungen


Es wird angenommen, dass Russland mit wiederholten Drohnenüberflügen darauf abzielt, Verunsicherung zu schüren und Angst zu machen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius forderte dazu auf, die Vorfälle besonnen zu betrachten und nicht in Panik zu verfallen. Ihm zufolge kennt der russische Präsident Wladimir Putin Deutschland „sehr, sehr gut“ und weiß, wie man die Deutschen am besten manipuliert.

In einem Interview mit dem Handelsblatt erklärte Pistorius, dass Russland mit Luftraumverletzungen und Drohnenüberflügen darauf abziele, Provokationen herbeizuführen und kontroverse Debatten auszulösen. Er führte an, dass die Sichtung von Drohnen nüchtern und ruhig betrachtet werden sollte und bislang keine konkrete Bedrohung ausgegangen sei.

Pistorius wies auch darauf hin, dass die Bundeswehr nicht in der Lage sei, überall in Deutschland zur Stelle zu sein und Drohnen vom Himmel zu holen. Es wäre viel entscheidender, dass die Polizeikräfte der Länder und des Bundes die Fähigkeiten zur Drohnenabwehr aufbauten.

Der Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte am Montag in Bezug auf die Drohnenvorfälle, dass die Vorwürfe europäischer Politiker gegen Russland grundlos seien. Die ganze Geschichte sehe seltsam aus. Er erinnerte an den Bericht über einen „Hobbydrohnenpiloten“, der am vergangenen Freitag eine Drohne innerhalb der Flugverbotszone am Frankfurter Flughafen aufsteigen ließ.

Pistorius äußerte sich auch skeptisch über die Pläne des Bundesinnenministers Alexander Dobrindt für ein Drohnenabwehrzentrum. Ein solches Zentrum wäre nur für eine potenzielle Bedrohung durch Drohnen zuständig, wenn man mit multiplen Gefährdungsszenarien rechnen sollte.

Es ist noch unklar, wer hinter den Vorfällen steckt. Die Ermittlungen laufen jedoch weiter, um die Hintergründe der Drohnensichtungen aufzuklären.