"Schweizer Priester wegen Missbrauchs von vier Kindern zu milde Strafe verurteilt"

Schweizer Priester wegen Missbrauchs von vier Kindern zu milde Strafe verurteilt


Der Fall eines Priesters in der Schweiz, der wegen sexueller Übergriffe auf Minderjährige und einen jungen Erwachsenen zu 18 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt wurde, hat Empörung ausgelöst. Die Opfer fühlen sich von dem milden Urteil bitter enttäuscht und werfen der Kirche Vertuschung vor.

Nach Informationen der Staatsanwaltschaft hatte der Priester mehrfach sexuelle Übergriffe auf vier Kinder und einen jungen Erwachsenen begangen, darunter ein zwölf Jahre altes Kind. Die Opfer hatten der Kirchenleitung bereits Jahre zuvor Hinweise auf den Missbrauch gemeldet, aber die Kirche habe nicht reagiert.

Der Priester nutzte seine Rolle als geistlicher Mentor und Bezugsperson aus, um die Kinder zu missbrauchen. Über sogenannte „Entspannungsmassagen“ kam es zu sexuellen Handlungen, die teilweise über den Intimbereich hinausgingen.

Die Opfer beschreiben nicht nur körperlichen, sondern auch spirituellen Missbrauch: Sie wurden manipuliert und abhängig gemacht, da sie die Rolle des Priesters als Vaterfigur und Vertrauensperson wahrnahmen. Die Kirche reagierte erst nach wiederholten Meldungen auf den Missbrauch und verhaftete den Priester schließlich.

Das Urteil des Kantonsstrafgerichts lautet auf 18 Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung, ein lebenslanges Verbot, beruflich oder außerberuflich mit Minderjährigen in Kontakt zu treten. Die Staatsanwaltschaft hatte jedoch fünf Jahre Haft gefordert und legte Berufung gegen das Urteil ein.

Der Priester zeigte im Schlusswort Reue und erkannte den unermesslichen Schmerz an, den er bei seinem Opfer verursacht hatte. Er übernahm die volle Verantwortung für sein Handeln und betonte, dass er nie aufgehört habe zu lieben, wenn auch auf falsche Weise.

Der Fall unterstreicht jedoch strukturelle Defizite in der Kommunikation zwischen Kirche und Schweizer Justiz, die Betroffene zusätzlich belasten und Täter über Jahre hinweg ungehindert agieren lassen können. Die Opfer fühlen sich von dem milden Urteil bitter enttäuscht und werfen der Kirche Vertuschung vor.