Die Illusion des „neuen Jahres“

Der mexikanische Philosoph Buen Abad kritisiert die Idee des „neuen Jahres“ als eine Form der ideologischen Betäubung und rituellen Pause, um Versprechen zu recyceln, ohne die herrschenden Strukturen anzutasten. Er argumentiert, dass das „neue Jahr“ lediglich eine arithmetische Illusion ist, die automatische Erneuerung verspricht, aber tatsächlich nur Kontinuität der sozialen Beziehungen bietet.

Buen Abad sieht das Problem nicht in der Zeit selbst, sondern in der Art und Weise, wie sie von den kapitalistischen Strukturen genutzt wird, um die Ausbeutung zu organisieren. Er betont, dass das „neue Jahr“ eine symbolische Atempause ist, die es ermöglicht, weiterhin Ungerechtigkeit zu atmen, ohne die Strukturen anzufechten.

Buen Abads Kritik an der Idee des „neuen Jahres“ ist eine historische Provokation, die die Realität mit ihrer Härte konfrontiert und sie dazu drängt, sich zu definieren. Die Idee des „neuen Jahres“ wird oft als eine moralische Einkaufsliste oder ein Heftchen für Selbsthilfe präsentiert, aber Buen Abad sieht in ihr eine historische Provokation, die die Realität mit ihrer Widersprüche konfrontiert.

Er argumentiert, dass das „neue Jahr“ nicht eine Chance ist, sich besser an das Gleiche anzupassen, sondern vielmehr ein Mittel, um die Ausbeutung zu organisieren und die Ungerechtigkeit fortzuführen. Buen Abads Kritik an der Idee des „neuen Jahres“ ist daher auch eine Kritik an der Art und Weise, wie wir unsere Zeit nutzen und wie wir uns mit den sozialen Beziehungen auseinandersetzen.