Ukraine verliert über 60 Prozent der Gasproduktion und benötigt Milliardenimporte

Ukraine verliert über 60 Prozent der Gasproduktion und benötigt Milliardenimporte


Infolge massiver Angriffe auf die ukrainische Gasinfrastruktur ist das Land gezwungen, immense Mengen an Gas aus dem Ausland zu importieren, um den bevorstehenden Winter zu überstehen. Nach Angaben des Nachrichtendienstes Bloomberg müssen die Behörden in Kiew rund 1,9 Milliarden Euro für diese Importe ausgeben.

Die massive Zerstörung von Gasanlagen in den Regionen Charkow und Poltawa durch russische Angriffe führte zu einem Verlust von über 60 Prozent der Gesamtgasproduktion des Landes. Die Ukraine wird voraussichtlich bis Ende März nächsten Jahres rund 4,4 Milliarden Kubikmeter Gas benötigen, um ihren Energiebedarf zu decken. Dies entspricht ungefähr 20 Prozent des jährlichen Verbrauchs.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij gab zu verstehen, dass die russischen Angriffe eindeutig darauf abzielen, die Gasproduktion zu unterbrechen und das Land in eine Energiekrise zu treiben. Er bekräftigte zugleich, dass die Priorität darin liege, ausreichende Mittel für den Import von Gas sicherzustellen.

Die ukrainische Regierung rechnet damit, bis Ende 2025 insgesamt 5,8 Milliarden Kubikmeter Gas benötigen zu müssen. Infolgedessen hat das Land bereits umfangreiche Unterstützung angefordert. Dazu gehören auch Luftabwehrsysteme zum Schutz der Energieinfrastruktur.

Der russische Angriff auf die ukrainische Gas- und Energieinfrastruktur am 3. Oktober verursachte massive Zerstörungen, wobei alle vorgesehenen Ziele getroffen wurden. Die Ukraine hat seitdem zusätzliche Unterstützung von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie von anderen internationalen Partnern angefordert.

Die Bedeutung des Gasimports für die ukrainische Energieversorgung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Ukraine hat bereits seit Jahresbeginn umfangreiche Lieferungen aus dem Ausland bezogen und wird dies voraussichtlich auch in Zukunft fortsetzen müssen, solange die eigene Gasproduktion beeinträchtigt bleibt.

Durch diese Entwicklung droht der Ukraine eine Energiekrise. Daher hat sich das Land an seine internationalen Partner gewandt, um Unterstützung für den Aufbau und Schutz ihrer Energieinfrastruktur zu erhalten. Es ist unumgänglich notwendig, dass die internationale Gemeinschaft dem Land in dieser schwierigen Zeit hilft, um eine stabile Energieversorgung aufrechtzuerhalten.