Putins Pläne: Russland bereitet Reserve-Armee vor

Putins Pläne: Russland bereitet Reserve-Armee vor


Russlands Präsident Wladimir Putin baut angeblich seit Juli 2025 eine strategische Reservearmee auf. Dies berichten verlässliche russische Insider laut dem US-Thinktank „Institute for the Study of War“ (ISW). Die Reservearmee verdeutlicht: Russland sei an einem Ende vom Ukraine-Krieg nicht interessiert. Eine Mobilisierungskampagne im Herbst könnte Putins Reserve rasant vergrößern.

Seit Jahresanfang 2025 sollen etwa 292.000 Personen Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium unterschrieben haben, wie das ISW in einem Bericht vom 21. September schrieb. Das entspricht einem Durchschnitt von 7.900 Rekruten pro Woche. Zum Vergleich: In der dritten Septemberwoche (15.-21. September) soll Russlands Armee laut des ukrainischen Verteidigungsministeriums 7.000 Soldaten verloren haben. Teile der Neurekruten könnten so einer strategischen Reservearmee zugeordnet werden.

Die neuen Rekruten werden, wenn sie Teil der strategischen Reserve werden, nicht direkt an die Front im Ukraine-Krieg geschickt. Die Verluste Russlands im Ukraine-Krieg waren zuletzt gesunken, was den Aufbau einer solchen Reservearmee wohl erlaube. Die Entwicklungen zeigen womöglich auch eine Abkehr von Putins anfänglicher „Fleischwolf“-Strategie, bei der hohe Verluste von schlecht ausgebildeten Soldaten im Ukraine-Krieg in Kauf genommen wurden.

Die neuen Reserverekruten könnten besser ausgebildet werden, was potenziell gezielter Angriffe in einer Herbst- oder Winteroffensive ermöglichen würde. Eine solche Strategie zeichnete sich bei Pokrowsk bereits ab. Wie groß die mögliche Reservearmee Russlands aktuell ist, ist unklar.

Einen Gang anziehen bei dem Aufstellen einer Reservearmee wird Russland wohl ab Anfang Oktober. Wie das russische Verteidigungsministerium in dessen Telegram-Kanal teilte, findet vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 2025 eine Herbsteinberufung für den Dienst im Ukraine-Krieg statt. Wehrpflichtige sollen bei der Mobilisierung für 12 Monate verpflichtet werden.

Kyrylo Budanow, Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, warnte vor einer erneuten Großmobilisierung. Nach der letzten, kontroversen Großmobilisierung 2022 in Russland war man zunächst davon ausgegangen, Russland würde ein solches Szenario zukünftig vermeiden wollen.

Wie das ISW zuvor berichtete, habe es bereits Zeichen der Vorbereitung einer Herbstoffensive gegeben. Das Ziel sei wohl die Region Donezk. Dort soll die Ukraine in einer Gegenoffensive erst kürzlich 160 Quadratkilometer zurückerobert haben.