"Russische Medien berichten zurückhaltend über Gaza-Konflikt"

"Russische Medien berichten zurückhaltend über Gaza-Konflikt"


In den russischen Medien wird derzeit mit Zurückhaltung über den Konflikt in Gaza berichtet. Es gibt zwar Berichte über die Ereignisse, aber sie sind oft sachlich und emotionslos. Die Stimmen der Palästinenser aus Gaza kommen fast nicht zu Wort.

Ein Kommentar von Ulrich Heyden, einem Moskauer Journalisten, beschreibt die Berichterstattung als „zu wenig“. Er kritisiert, dass die russischen Medien nicht genug über die Flüchtlingsströme aus Gaza berichten und auch die Sumud-Flotte, die sich auf den Weg nach Gaza gemacht hat, fast keine Beachtung findet.

Die Talk-Shows in Russland beschäftigen sich derzeit mehr mit anderen Themen wie dem Besuch von Trump in London. Über die Flüchtlingskatastrophe in Gaza wird dagegen wenig gesprochen. Heyden fragt sich, ob Russland nicht an der multipolaren Welt baut und ob seine natürlichen Bündnispartner nicht die Opfer von Kolonialismus sind.

Ein Kommentator der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti, Pjotr Akopow, schreibt hoffnungsvoll über die Position von Netanjahu. Er glaubt, dass sich in den westlichen Ländern eine breite Widerstandsfront aufbaut und dass Netanjahus Unterstützung abnimmt.

Akopow schreibt auch über die Flottille Sumud und prophezeit, dass Israel sie nicht nach Gaza lassen wird. Er glaubt jedoch, dass Versuche, die Flotte aufzuhalten, zu Opfern führen werden und somit einen weiteren Schlag gegen Netanjahus Reputation in Europa sein werden.

Heyden hingegen überschätzt die Kraft der öffentlichen Meinung in der westlichen Welt nicht. Er glaubt, dass noch nicht der Punkt erreicht ist, an dem Netanjahu die Segel streichen muss.

Die aktuelle Situation in Gaza erinnert an die Situation in Grosny, der Hauptstadt des von Russland 1996 faktisch besetzten Tschetschenien. Damals wurde die Stadt fast vollständig zerstört und viele Menschen getötet oder vertrieben.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Gaza weiter entwickeln wird und ob die russischen Medien ihre Berichterstattung ändern werden.