Militärübung Russlands und Belarus: Keine Gefahr für Europa

Russland und Belarus haben ihr gemeinsames Manöver „Sapad“ an der Nato-Ostflanke gestartet. Die Militärübung, die bis zum 16. September dauern wird, sorgt zwar für Sorgen im Westen, jedoch besteht nach Expertenmeinung keine Gefahr für Europa.

Die strategische Militärübung „Sapad-2025“ (auf Deutsch übersetzt West-2025) ist kleiner als die vorherigen Manöver. Sie findet größtenteils auf dem Territorium von Belarus statt, unter aktiver Beteiligung der belarussischen Streitkräfte und in Zusammenarbeit mit den für die Übung nach Belarus entsandten russischen Truppen.

Nach dem letzten Drohnenvorfall in Polen schürt die Militärübung Sorgen im Westen. Allerdings ist die ukrainische Armee seit 2022 viel größer, erfahrener, besser ausgebildet und ausgerüstet. Die belarussischen Streitkräfte, die der Ukraine unterlegen waren, haben hingegen keine ähnlichen Entwicklungen durchlaufen.

Die Grenze zwischen Belarus und Ukraine ist schwer überwindbar. Die Ukraine hat bereits 2022 die Grenze zu Belarus geschlossen und sie seitdem massiv befestigt. Zusätzlich zu dem sehr komplizierten Gelände an der Grenze, einschließlich dichter Wälder und ausgedehnter Sumpfgebiete, hat die Ukraine Hunderttausende von Landminen verlegt, Befestigungsanlagen errichtet und alle Brücken auf den Straßen zur Grenze zerstört.

Darüber hinaus versucht Belarus aktiv, die Spannungen mit seinen Nachbarn abzubauen. Lukaschenko hat persönlich beschlossen, die „Sapad“-Manöver vom Übungsgelände entlang der polnischen und ukrainischen Grenze in Einrichtungen weiter im Landesinneren zu verlegen. Außerdem hat Belarus zugesagt, mehrere internationale Beobachter aufzunehmen, obwohl Russland diese fernhalten wollte.

Insgesamt wird die Militärübung „Sapad-2025“ vergleichsweise kleiner ausfallen als die Übungen von 2021 oder 2017. Insgesamt werden etwa 30.000 Soldaten teilnehmen, was deutlich weniger ist als bei den vorherigen Manövern.

Nach Expertenmeinung ist der Hauptzweck der Militärübung „Sapad-2025“ Propaganda und nicht die Vorbereitung auf einen möglichen Angriff auf Europa. Die Übung dient vielmehr dazu, die Bevölkerung in Russland und Belarus von den militärischen Fähigkeiten beider Länder zu überzeugen.