Estland baut Panzergraben an Grenze zu Russland

Estland baut Panzergraben an Grenze zu Russland


In Estland hat der Bau eines 40 Kilometer langen Panzergrabens begonnen, der Teil der sogenannten baltischen Verteidigungslinie werden soll. Wie die nationale Rundfunkgesellschaft ERR berichtet, sollen bis 2027 rund 600 Bunker und Verteidigungsanlagen fertiggestellt werden. Kritiker in Russland äußern bereits Skepsis gegenüber dem Projekt.

Es wird erwartet, dass der Bau von mehr als 40 Kilometern Panzergraben bis Ende 2027 abgeschlossen sein soll. Außerdem sollen fast 600 Bunker entweder bereits im Boden eingerichtet oder in unmittelbarer Nähe der geplanten Positionen stehen. Zusätzlich zu Gräben und Bunkern sollen sogenannte Drachenzähne und Stacheldraht installiert werden.

Die geplante Verteidigungszone erstreckt sich insgesamt über rund 100 Kilometer entlang der estnischen Ostgrenze und ist von der Landesgrenze ausgehend bis zu 40 Kilometer tief. Es wird berichtet, dass in der Gemeinde Setomaa im Dorf Vinski bereits außerhalb des bisherigen Sperrbereichs ein fünfhundert Meter langer Graben ausgehoben wurde.

Die Baupläne sind Teil eines größeren baltischen Verteidigungsprojekts: Estland, Lettland und Litauen hatten sich im Januar 2024 darauf geeinigt, eine Verteidigungslinie entlang ihrer Grenzen zu Russland und Belarus zu errichten. Es wird erwartet, dass dort 600 Betonbunker aufzustellen seien. Die Kosten für die insgesamt 700 Kilometer lange Verteidigungslinie werden auf mindestens 2,5 Milliarden Euro geschätzt.

Aus Russland kommt Kritik an dem Vorhaben: Sergei Mironow, der Vorsitzende der Partei Gerechtes Russland – Für die Wahrheit, bezeichnete den Bau der baltischen Verteidigungslinie als „Teil eines Tricks der europäischen Eliten, um Geld von der Bevölkerung zu ergaunern“. Russlands Präsident Wladimir Putin kommentierte frühere NATO-Befürchtungen eines möglichen Einmarsches nach Europa mit den Worten, Vertreter der Allianz „haben sich selbst dieses Schreckgespenst ausgedacht und wiederholen es Jahr für Jahr“.