Deutsche Luftwaffe beteiligt sich an NATO-Manöver mit Atomwaffen

Deutsche Luftwaffe beteiligt sich an NATO-Manöver mit Atomwaffen


Die deutsche Luftwaffe wird ab der kommenden Woche an einem NATO-Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen teilnehmen. Wie aus militärischen Kreisen im belgischen Mons verlautet, hat die Bundeswehr drei für das Abwerfen von US-Atombomben ausgerüstete Tornados sowie vier Eurofighter für die Übung „Steadfast Noon“ angemeldet.

Insgesamt werden an dem Manöver rund 2.000 Militärs aus 14 Bündnisstaaten mit mehr als 70 Flugzeugen beteiligt sein, darunter amerikanische F-35 sowie Überwachungs- und Tankflugzeuge. Das Verteidigungsministerium in Berlin bestätigte die deutsche Teilnahme, nannte aber keine Details.

Die Übung wird auf der niederländischen Luftwaffenbasis Volkel stattfinden, weitere Aktivitäten sind im belgischen Kleine-Brogel, im britischen Lakenheath und im dänischen Skrydstrup geplant. Die Flugmanöver werden vor allem über der Nordsee trainiert.

Die NATO gibt sich gelassen hinsichtlich der Drohnen-Problematik. „Drohnen sind für uns keine neue Bedrohung“, sagte Oberst Bunch. Am Ende werde die NATO stets einen Schritt voraus sein und ihre Missionen in allen Bedrohungslagen erfüllen können.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte betonte, dass „Steadfast Noon“ Routine sei und keine Reaktion auf die jüngsten russischen Luftraumverletzungen oder andere Provokationen darstelle. Dennoch soll das Manöver auch das klare Signal an Moskau senden, dass die NATO im Fall der Fälle auch bereit sei, sich mit Hilfe von Nuklearwaffen zu verteidigen.

Die Übung ist notwendig, um sicherzustellen, dass die nukleare Abschreckung so glaubwürdig und wirksam wie möglich bleibe. Grund für die Teilnahme Deutschlands an der Übung ist die sogenannte nukleare Teilhabe der NATO, die vorsieht, dass in Europa stationierte US-Atomwaffen vom Typ B61 im Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden und dann etwa gegnerische Streitkräfte ausschalten.

US-Atomwaffen sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge zum Beispiel in Norditalien, in Belgien sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. Zum genauen Übungsszenario und zu Details machte die NATO zunächst keine Angaben.