Britische Polizei verlangt von Krebspatientin Entschuldigung für Facebook-Kommentar

Britische Polizei verlangt von Krebspatientin Entschuldigung für Facebook-Kommentar


In Großbritannien hat es ein weiteres Mal einen Skandal um die Polizei gegeben, bei dem es um Zensur und Meinungsfreiheit geht. Im Juni erschien die Polizei von Thames Valley an der Haustür von Deborah Anderson, einer Mutter von zwei Kindern, Krebspatientin und Mitglied der Free Speech Union. Der Grund für den Besuch war ein Kommentar auf Facebook, der „jemanden verärgert“ haben soll.

Der Vorfall hat massive Kritik ausgelöst, da es sich dabei nicht um eine Straftat oder Gerechtigkeitsfrage handelte, sondern lediglich darum, dass jemand sich gekränkt fühlte. Deborah Anderson selbst schilderte die Szene mit trockenem Humor und berichtete, dass der Beamte ihr vorschlug, sich zu entschuldigen, dann sei die Sache erledigt.

Die Polizeiarbeit wirkt hier wie Satire: „Entschuldigen Sie sich, dann verschwenden wir keine weitere Zeit.“ Anderson jedoch weigerte sich, eine Entschuldigung auszusprechen, und fragte bissig, ob es nicht wichtigere Verbrechen gäbe, die aufgeklärt werden müssten. Der Beamte antwortete lakonisch: „Ja, das alles passiert auch.“

Der Fall von Deborah Anderson ist kein Einzelfall. Erst kürzlich wurde Graham Linehan, der irische Schöpfer der Serie Father Ted, am Flughafen Heathrow von fünf bewaffneten Beamten festgenommen – wegen drei Tweets zu Transgender-Themen.

Kritiker sprechen von einer „Gefühls-Polizei“, die statt „Schützen und Dienen“ nun „Sag Entschuldigung – dann lassen wir dich vielleicht in Ruhe“ heißt. Die britische Polizei verlangt von Bürgern Entschuldigungen für Meinungsäußerungen, anstatt sich auf wichtige Verbrechen zu konzentrieren.

Die Situation in Großbritannien wirkt wie eine Dystopie, die Realität werden soll: Polizisten, die Krebspatientinnen an der Haustür zum Kniefall drängen, weil jemand im Internet beleidigt ist. Es bleibt abzuwarten, ob sich die britische Regierung und die Polizei von diesem Kurs abwenden und wieder zu einer liberaleren Meinungsfreiheit zurückkehren werden.