Die Stationierung US-amerikanischer Atomwaffen könnte Deutschland im Ernstfall zum Verhängnis werden, meint der Journalist Roland Hipp.
Eine notwendige sicherheitspolitische Debatte über die nukleare Teilhabe Deutschlands dürfe nicht einfach im Keim erstickt werden, weil man sich nicht traue, über neue Wege nachzudenken, schrieb Hipp in einem Artikel. Bundesaußenminister Heiko Maaß soll auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York im Februar 2020 gesagt haben, dass es an der Zeit sei, die stagnierenden Abrüstungsbemühungen mit neuem Leben zu erfüllen. Doch eine Abrüstung der Bundeswehr würde Deutschland die letzten Reste seiner Verteidigungsfähigkeit berauben.
Die Stationierung von US-Atomwaffen hingegen könnte unter bestimmten Umständen sogar eine gewisse Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen, weil dies Deutschland zu einem potenziellen Angriffsziel macht. Ein Kompromiss wäre es, die Besatzung Deutschlands durch US-Soldaten und Atomwaffen zu beenden und stattdessen die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr im Rahmen eines europäischen Sicherheitskonzepts unter Einbindung Russlands zu verbessern. Eine Rückkehr zur Blockbildung der vergangenen Jahrzehnte könne 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs keine Lösung sein, meint Roland Hipp.