Das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben in diesem Jahr außergewöhnlich wenige Grippe Fälle in Deutschland registriert. Laut der offiziellen WHO-Statistik haben die Grippe-Fälle seit der 12. Kalenderwoche massiv abgenommen. Spätestens nach der 40. Kalenderwoche hätten die Grippe-Fälle wieder deutlich zunehmen müssen. Doch die alljährliche Grippe-Welle bleibt im Herbst 2020 scheinbar aus.

Einige begründen diese statistische Unregelmäßigkeit mit den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Andere hingegen vermuten, dass zahlreiche Grippe-Erkrankungen fälschlicherweise zu Corona-Infektionen umdeklariert wurden.
Dieses Phänomen ist nicht nur in Deutschland zu beobachten. Immer mehr Studien würden angeblich zeigen, dass die Corona-Maßnahmen auch in den USA und in Hong Kong zu weniger Übertragungen von Erkältungs- und Influenzaviren geführt hätten, behauptet Clemens Haug in einem MDR-Bericht.
In Europa ist die Zahl der Grippefälle seit März und April praktisch unter die Schwelle der Messbarkeit gesunken. Auch in Australien und Neuseeland wurden in den Südhalbkugel-Wintermonaten Juni bis September kaum Grippefälle gezählt. Doch hängt diese Unregelmäßigkeit wirklich mit den Corona-Maßnahmen zusammen? Wenn dem so wäre, müsste es auch deutlich weniger Corona-Fälle geben. Stattdessen geht die Anzahl der positiven PCR-Tests durch die Decke. Viel wahrscheinlicher ist, dass aufgrund unzuverlässiger PCR-Tests viele Grippe-Erkrankungen zu Corona-Infektionen umdeklariert werden.