„Drei-Phasen-Plan“ für eine neue Sicherheitsrealität im Gaza-Streifen

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Foto: Gaza / Raketenangriff

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat bekannt gegeben, dass es einen „Drei-Phasen-Plan“ gäbe, der zu einer sogenannten „neue Sicherheitsrealität“ führen soll. Das Ziel sei die Vernichtung jeglichen Widerstandes im Gazastreifen und die Zerschlagung der Regionalregierung.


Israel will Fakten schaffen:

Allein in den ersten zwei Wochen nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober habe das israelische Militär laut eigenen Angaben mehr als 1000 Ziele im Gazastreifen bombardiert. Ein Siedlungsgebiet mit einer ungefähren Größe der Hansestadt Bremen. Diese Luftangriffe seien Teil eines „Drei-Phasen-Plan“, erklärte der israelische Verteidigungsminister Joav Galant.

Die erste Phase enthält eine militärische Offensive, die Bombenangriffe und später auch Bodenkämpfe umfasse, mit dem Ziel, vermeintliche Terroristen zu neutralisieren und die Hamas-Infrastruktur zu zerstören. Militärflugzeuge bombardieren den Gazastreifen „in einem seit Jahrzehnten nicht mehr erreichten Tempo“, um „den Boden für die Bodeninvasion vorzubereiten“, zitierte das Nachrichtenportal EL PAÍS den israelischen Militärsprecher Daniel Hagari. Hierbei seien laut Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza, welches unter Kontroller der Hamas steht, bis zum 20. Oktober bereits 4.137 Menschen getötet und mehr als 13.000 verletzt worden.

Die zweite Phase werde „Operationen von geringerer Intensität erfordern, mit dem Ziel, Widerstandsnester zu eliminieren“, erklärte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant bei einem Treffen im Hauptquartier des Verteidigungsministeriums in Tel Aviv mit Mitgliedern des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung des israelischen Parlaments.

Zitat:

„Letztendlich werden wir irgendwann eine Situation erreichen, in der es eine andere Sicherheitsbehörde gibt, wir volle Handlungsfreiheit haben und es innerhalb des Gazastreifens keine Bedrohung mehr gibt. Es wird nicht [in] einem Tag oder einer Woche oder, zu meinem Bedauern, einem Monat sein. Das muss man verstehen, aber das ist der Prozess.“ (Joav Gallant)


Ethnische Säuberung:


Die Verdrängung der Palästinenser aus dem nördlichen Gaza-Streifen als Vorbereitung der Bodenkämpfe erhärtet den Verdacht, dass Israel einen Großteil der Bevölkerung aus dem Gaza-Streifen in Richtung Ägypten vertreiben will. „Wir bekräftigen unsere kategorische Ablehnung der erzwungenen Umsiedlung von Palästinensern in den Sinai. Die Umsiedlung der Bevölkerung des Gazastreifens auf ägyptisches Territorium bedeutet die Liquidierung der palästinensischen Sache“, zitierte die russische Nachrichtenagentur TASS den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi.

Die Umsiedlung eines ganzen Volkes in andere Regionen sei keine Lösung der Palästinenserfrage. Die Beseitigung der palästinensischen Sache werde niemals auf Kosten Ägyptens erfolgen, erklärte al-Sisi bei der Eröffnung des Kairoer Friedensgipfels zu Palästina.



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