Die Bevölkerung muss ihre eigene Überwachung durch Technokraten selbst finanzieren. Die neue Tracking-App kostete 20 Millionen Euro in der Entwicklung und soll nun in einer bundesweiten Kampagne der Bevölkerung schmackhaft gemacht werden. Die sogenannte Corona-App diene angeblich dazu, Infektionsketten leichter und schneller zu erkennen und nachzuverfolgen. Doch Datenschützer warnen vor einer massiven Verletzung der Privatsphäre der Bürger.

Es sei eine nie „dagewesene Überwachung geplant“, heißt es in einem offenen Brief von einigen Datenschützern und Wissenschaftlern. Die Smartphone-App zur digitalen Kontaktnachverfolgung solle nur die nötigsten Daten sammeln dürfen, fordern sie in ihrem Schrieben. Durch die Überwachungs-App der Bundesregierung könnte die Privatsphäre von Millionen Menschen endgültig eliminiert werden, heißt es in einem Artikel der NEOpresse.
Auf Bluetooth basierende Systeme können zur Überwachung sowie zur Ansammlung von Daten führen und somit die Privatsphäre der Nutzer stark verletzten. Daher empfehlen Datenschützer einen dezentralen Ansatz zur Verwaltung der Daten. Doch das geht Kritikern noch nicht weit genug. Die Tracking-App sei völlig überflüssig bzw. nicht gerechtfertigt. Im Zusammenhang mit dem großflächigen Ausbau des neuen 5G-Mobilfunks wird derzeit ein gigantisches Überwachungsnetz aufgebaut. 5G-Mobilfunk soll sogar auf „jedem Acker, jedem Wald und an jeder Milchkanne“ verfügbar sein, meint Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU).