Die NATO-Staaten könnten schon bald Streitkräfte in die Ukraine verlegen und sich an den Kampfhandlungen beteiligen, ohne, dass Artikel 5 in Kraft tritt. Darauf deutet ein Bericht des Nachrichtenportals Bloomberg hin. Demnach sollen die Verteidigungsminister geheime Leitlinien unterzeichnen, welche Möglichkeiten für die NATO vorsehen, sich gleichzeitig an einem hochintensiven Konflikt nach Artikel 5 zu beteiligen, bei dem sich Verbündete gegenseitig verteidigen, während ein militärisches Ereignis im Ausland stattfindet, das nicht unter Artikel 5 fällt.
Aktive Kriegsvorbereitungen:
Unter Berufung auf NATO-Kreise berichtete Bloomberg, dass die NATO-Verbündeten aufgefordert werden, Investitionen in Fähigkeiten zu verlagern, die für die kollektive Verteidigung benötigt werden, wie z.B. schwerere Streitkräfte sowie mehr Luft- und Raketenabwehr. Die Leitlinien würden auch die Notwendigkeit weiterer Investitionen in die digitale Modernisierung unterstreichen und die Notwendigkeit betonen, von Streitkräften gesammelte Daten auf integrierte Weise zu nutzen.
Die russische Journalistin Irina Alksnis geht in einem Bericht davon aus, dass die Ukraine den Stellvertreterkrieg gegen Russland trotz westlicher Waffenlieferungen nicht gewinnen könne. Die Pläne der NATO zielen laut Alksins darauf ab, dieses Dilemma zu lösen. Einerseits bereite man Verfahren vor, um den fünften Artikel im Falle von Militäraktionen, an denen Mitgliedsländer beteiligt sind, zu ignorieren. Andererseits seien die neuen NATO-Richtlinien weitgehend der “Erreichung von Verteidigungsausgabenzielen” gewidmet.
Mit anderen Worten: Die Verteidigung des NATO-Territoriums nach Artikel 5 soll verbessert werden, während Kampfhandlungen im Ausland stattfinden, welche nicht unter Artikel 5 fallen. Offensichtlich werden die NATO-Staaten auf eine mögliche direkte Konfrontation mit Russland vorbereitet.